Letzten Herbst ging es für mich auf einen Roadtrip mit dem Wohnmobil zum Gardasee. Von Frankfurt ging es wie immer über die A3 und die A9 in Richtung München. Von dort weiter auf der A8 übers Inntaldreieck und die A93 bis kurz vor Kiefersfelden. Hier übernachteten wir auf einem Stellplatz an einem kleinen See mit Wasserski. Es handelt sich um einen eher einfachen Stellplatz mit Bahnlinie in Reichweite. Man ist jedoch schnell wieder auf der Autobahn.
Von hier gehts ab von der Autobahn und von nun an über Bundesstraßen durch Österreich. So spart man sich die Autobahnmaut und kann viel besser die Landschaft genießen. Vorbei am Walchsee geht es ums Kaisergebirge herum über St. Johann in Tirol nach Kitzbühel. Über Mittersill, von wo man einen schönen Blick auf die Hohen Tauern hat, geht es weiter über den Felbertauernpass nach Lienz in Osttirol.
Hinter Lienz überqueren wir zwischen Sillian und Innichen die Grenze nach Südtirol/Italien. Sonst biegen wir hier ja nach links ab nach Sexten und ins Drei-Zinnen-Gebiet. Dieses mal geht es jedoch weiter über Toblach, Bruneck, durch das Val Badia zum Grödnerjoch. Auf diesem Weg kommen wir bereits intensiv mit den bunten Farben des Bergherbstes im schönen Südtirol in Berührung. Ziel an diesem Tag ist Sankt Christina in Gröden. Hier suchen wir uns einen Platz für die Nacht auf dem Wohnmobilstellplatz am Tunnelausgang der Ortsumgehung in der Strada Pana.
Am nächsten Tag fuhren wir mit der Seilbahn zum Col Raiser. Von dort ging es immer mit dem mächtigen Langkofel im Rücken über die seichten Almwiesen nach oben, mit dem Ziel der Seceda in 2500m. Auf dem Weg dorthin machten wir eine Rast mit leckerer Brotzeit auf der Troierhütte in 2250m und genossen die Aussicht.
Nach der Stärkung ging es weiter bergauf zum Kamm, von wo der Fels auf der einen Seite seicht ansteigt und auf der anderen abrupt in die Tiefe abbricht. Dieses Bergmassiv ist mit seiner einzigartigen Ansicht ein beliebtes Fotomotiv.
Nachdem wir wieder im Tal angekommen waren, entschieden wir uns dazu noch etwas weiter zu fahren. Über Kastelruth, wo es vor Bussen und Wohnmobilen wimmelte, fuhren wir weiter nach Seis und konnten uns dort den letzten freien Platz in der Zufahrt zum Campingplatz sichern. Wie wir dort erfuhren, war gerade Kastelruther Spatzen-Festival, weswegen von überall her Fans mit Bussen und Womos angereist waren. Da es nicht ganz meine Musik ist, gingen wir am nächsten Tag nicht aufs Festival, sondern wanderten am kleinen See Laghetto Fiè hinauf zur Tuffalm und dann weiter zur Hofer Alpl. Diese liegen beide oberhalb von Völz am Schlern und bieten einen weiten Blick bis nach Bozen.
Am Ende dieses Tages fuhren wir nach Bozen. Hier übernachteten wir auf einem Wohnmobilstellplatz in einem Industriegebiet. Dieser war leider überhaupt nicht schön, jedoch recht zentral gelegen. So konnten wir am nächsten Tag zu Fuß in die Innenstadt laufen und über den Samstagsmarkt schlendern. Hier bieten die Landwirte aus dem bozner Umland ihre Waren, wie Wurst, Brot, Obst und Gemüse, an. Bozen ist schon eher italienisch geprägt, obwohl es die Hauptstadt der unabhängigen und mehrheitlich deutschsprachigen Provinz Südtirol ist. Am Nachmittag brachen wir dann zu unserem letzlichen Ziel, dem Gardasee, auf. Dort übernachteten wir die nächsten Tage in Riva del Garda auf dem Campingplatz “Al Lago”, direkt am See gelegen.
Riva del Garda und die Gardaseeregion an sich sind ja ein Eldorado für Mountainbiker. So unternahmen wir eine Tour über die alte Militärstraße am Ostufer des Sees entlang ins Bergdorf Pregasina. Von hier hat man jederzeit einen schönen Ausblick auf den See und weiß am Ende, wenn man oben angekommen ist, sicher was man geschafft hat!
Die zweite Tour am Tag darauf führte dann zum türkisfarbenen Lago di Tenno und ins Bergdorf Borgo di Canale. Da der See, abgesehen von seiner türkisen Farbe, nicht sonderlich spektakulär ist, war es gut, dass wir das mittelalterliche Bergdorf entdeckten. Hier ist ein Besuch in den engen, alten Gassen auf jeden Fall lohnenswert.
Am nächsten Tag machten wir uns langsam wieder auf den Rückweg nach Deutschland. Von Riva del Garda ging es entlang des Lago di Toblino mit seinem gleichnamigen Castel über den Passo San Pellegrino und den Passo Falzarego nach Lienz. Da Anfang/Mitte Oktober nur noch wenige Campingplätze geöffnet waren, mussten wir etwas suchen. Wir fanden dann aber doch noch ein Plätzchen auf dem Dolomiten Camping Amlacherhof.
Von Lienz aus ging es zur Großglockner Hochalpenstraße. Hier wechselten sich bunte Herbstfarben bei schönstem Sonnenschein mit verschneiter Winterlandschaft ab und boten so wunderschöne Landschaften auf dem Weg nach Hause.
Hi Dennis, geniale Bilder, wie man sie von Dir kennt. Das Fernweh kennt mal wieder keine Grenzen. Träumen absolut erlaubt!!!
Danke für den Einblick, Jörn
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