Ende Juni ging es für mich mal wieder in den skandinavischen Norden. Anlässlich des 60. Geburtstags meines Vaters wollten wir einen kurzen Familienurlaub machen. Da meine Schwester in Hamburg lebt, bot es sich an, den Urlaub im Norden zu machen und sie auf dem Weg dorthin einzusammeln.
Gesagt, getan. Also ging es mit dem Wohnmobil zunächst nach Hamburg. Dort übernachteten wir eine Nacht, bevor es am nächsten Tag weiter gen Norden ging. Nach unzähligen Staus auf der A7 direkt hinter Hamburg, erreichten wir dann auch endlich die dänische Grenze. Hier standen wir ebenfalls erst einmal im Stau, da Dänemark seit den gestiegenen Flüchtlingsströmen an der deutsch-dänischen Grenze Grenzkontrollen durchführt.
Über die Autobahn E45 ging es durch Südjütland bis nach Kolding. Von hier aus fährt man auf der E20 weiter über die Lillebæltsbro auf die Insel Fünen. Kurz hinter der Universitätsstadt Odense biegt man ab in Richtung Süden, zur Südspitze von Fünen bei Svendborg. Vor der Südküste erstreckt sich das süddänische Inselmeer mit seinen unzähligen großen und kleinen Inseln, das auch dänische Südsee genannt wird.
Über eine imposante Brücke quert man den Sund vor Svendborg und erreicht so die Insel Tåsinge. Vor hier aus kann man über weitere Brücken bis auf die Insel Langeland fahren. Wir bogen jedoch direkt nach der Brücke ab und fuhren durch das kleine Inselörtchen Vindeby, um über den Vindebyørevej unseren Campingplatz “Svendborg Sund Camping” zu erreichen. Dieser ist schön gelegen, direkt am Sund, und unweit des Naturschutzgebietes an der Nordspitze Tåsinges. Von hier hat man einen schönen Blick auf die gegenüber liegende Stadt Svendborg und die hohe Brücke, die es Fähren und Segelschiffen ermöglicht, unter der Brücke hindurchzufahren und die vielen kleinen Inseln zu erreichen.
Die Gegend dort versprüht einen typisch dänischen Charme. In Vindeby stehen viele kleine Häuschen, weiß getüncht, geklinkert und mit Reet bedeckt. In den kleinen Häfen liegen unzählige Yachten, es bläst ein angenehmer Wind und man hat jede Menge Möglichkeiten des Wassersports oder einfach nur gemütlich eine Fahrradtour zu machen.
Das ist es dann auch was wir taten. Das Fahrrad war unser Hauptfortbewegungsmittel. Damit erkundeten wir die Gegend, waren einkaufen im Ortszentrum von Vindeby und fuhren über die große Brücke hinüber nach Svendborg, um dort einen gemütlichen Stadtspaziergang zu machen. Ein Besuch in dem ein oder anderen Laden mit dänischem Design durfte natürlich nicht fehlen.
Direkt vom Campingplatz fuhr mehrmals täglich auch das Museumsdampfschiff Helge ab. Mit diesem konnte man eine Fahrt über den Sund, vorbei an der Insel Thurø zum Valdemars Slot unternehmen. Schön zu beobachten waren hier die vielen schönen Häuser, die die Ufer säumen und die unzähligen Segelboote.
Als es dann wieder hieß, die Heimreise anzutreten, entschieden wir uns dazu, im Süden von Fünen einen kleinen Abstecher zum Egeskov Slot zu machen. Hierbei handelt es sich um eine mittelalterliche Wasserburg, die sich um Laufe der Jahrhunderte zu einem Landschloss gewandelt hatte und einen großen historischen Garten und mehrere Museen enthält. Auch wenn die Eintrittspreise nicht ganz günstig sind, lohnt sich ein Besuch für Liebhaber von Burgen und Schlössern in jedem Fall.
Nachdem wir meine Schwester dann wieder wohlbehalten in Hamburg abgesetzt hatten, stand auf dem Rückweg nach Frankfurt noch ein Zwischenstopp im Harz an. Ich wollte schon immer einmal mit den Dampfloks der Harzer Schmalspurbahn fahren. Darüber könnte ihr dann in einem der nächsten Blogeinträge lesen.
Übrigens, für Fans von Krimis und Thriller kann ich die dreiteilige Romanreihe “Oxen” vom dänischen Autor Jens Henrik Jensen empfehlen. Eine hochspannende Geheimbund- und Spionagereihe, die hauptsächlich in Jütland und auf Fünen spielt. Im zweiten Teil sogar auf Tåsinge und in Svendborg.