Der Bilstein ist ein 665m hoher Berg im Vogelsberg, unweit des Hoherodskopf. Im Gegensatz zu seinem größeren Bruder ist er noch weniger bekannt und daher nicht so stark besucht. Dafür kommen hier Naturfreunde auf ihre Kosten: Hier bekommt man nicht nur ein klein wenig Bergfeeling und eine schöne Aussicht über die Hügel des Vogelsberg und die weite Ebene der Wetterau bis nach Frankfurt. Auch ein paar seltene und weniger seltene Tiere warten am Wegesrand. Für eine schnelle Sonnenuntergangswanderung oder eben als kleiner Familienausflug ist dieser Berg auf jeden Fall geeignet.



Los gehts am Wanderparkplatz unweit des Segelflugplatzes Hoherodskopf, oberhalb des Dörfchens Breungeshain. Dieser trägt auf Google Maps auch bereits den Namen “Parkplatz Geotop Bilstein”. Hier überquert man zunächst die Landstraße. Auf der anderen Seite wartet eine Herde Alpakas auf den Wanderer. Zwischen den Alpakas wohnt auch ein Esel, auf der anderen Seite des Feldweges stehen häufig noch Kühe auf einer Wiese. Der Beginn der Wanderung ist also ein bisschen wie im Zoo. 🙂




Folgt man dem geschotterten Feldweg weiter geradeaus, beginnt bald der Wald. Nach ein paar Metern zweigt nach rechts, den Hang hinauf, ein kleiner Trampelpfad ab. An einem der Bäume weisen Schilder auf das Geotop Bilstein hin. Durch urigen Wald geht es nun auf schmalem Weg weiter bergauf. Ist man zu Sonnenuntergang hier, kann man schon die Sonne durch die Bäume blinzeln sehen. Am Ende des Weges gelangt man auf den Gipfel des Bilstein. Hier ragt im dichten Wald eine Basaltsteinformation empor. Von hier bietet sich ein schöner Rundblick, wie bereits erwähnt, bei schönem Wetter bis zur Skyline von Frankfurt.



Auf den Basaltfelsen am Gipfel ragt ein langer Holzstamm mit einer verdorrten Tanne am Ende in den Himmel. Hierbei handelt es sich um einen Brauch aus dem nahegelegenen Dorf Busenborn. So kommen jedes Jahr an Pfingsten die unverheirateten Männer hier nach oben auf den Berg und stellen eine Maie, einen Baum mit dann noch frischer, grüner Spitze auf. Am Lagerfeuer sitzend wird der Baum die ganze Nacht bewacht, sodass die Männer aus dem Nachbardorf Breungeshain ihn nicht wieder entfernen können.





Hat man hier oben eine Weile den Ausblick genossen, geht es über den gleichen Weg wieder zurück zum Auto. Ist man tagsüber hier und nicht zum Sonnenuntergang, wo es beim Rückweg dunkel ist, kann man den Spaziergang auch zu einer längeren Wanderung in den umliegenden Wäldern ausweiten.

