Im 1. Weltkrieg tobte in den italienischen Alpen ein erbitterter Gebirgskrieg, dem mehr Menschen durch die widrigen Bedingungen, wie Schnee und Kälte, zum Opfer fielen, als tatsächliche Kriegshandlungen. Dennoch hat diese Zeit die traumhaft schöne Landschaft der Dolomiten verändert und geprägt. An vielen Orten erinnern Freiluftmuseen mit original Kriegsstellungen an diese schlimme Epoche in der eigentlich friedvollen Bergwelt. in den Fels geschlagene oder gesprengte Schützengräben und die von Stollen durchlöcherten Berge zeugen von den harten Bedienungen und lassen einen beklommen zurück.
Eine landschaftlich sehr reizvolle Wander- bzw. Klettertour führt auf das Hochplateau des Monte Piano (2305m) und Monte Piana (2324m). Ausgangspunkt für diese Wanderung ist der Wanderparkplatz “Drei-Zinnen-Blick” im Höhlensteintal zwischen Toblach und Cortina d’Ampezzo. Von dort geht es in vielen Kehren auf einem schmalen Wanderweg immer oberhalb des Dürrensees (Lago di Landro) nach oben. Nachdem man unterwegs einen Soldatenfriedhof aus dem 1. Weltkrieg passiert, kommt kurz danach der Einstieg zum “Hauptmann-Bilgeri-Steig”. Mit Klettersteigset und Helm bewaffnet steigt man auf diesem Weg auf den Gipfel des Monte Piano in 2.305m Höhe. Von dort hat man einen phänomenalen Ausblick auf die Berge in der Umgebung (Monte Cristallo, Hohe Gaisl, Drei Zinnen, Hohe Tauern) und kann von dort über das Hochplatteau entspannt zum Monte Piana (2.324) hinüberlaufen.
In Erinnerung an den Gebirgskrieg von 1915-1918, in dem der österreichisch besetzte Monte Piano und der italienisch besetzte Monte Piana stark umkämpft waren, hat man hier oben ein Freilichtmuseum eingerichtet. Viele Laufgräben und unterirdischen Stollen, die von beiden Seiten zu Hauf in den Berg getrieben wurden, sind heute noch zu besichtigen und vermitteln ein Bild über die harten Zustände in diesem Hochgebirgskrieg.
Der Abstieg erfolgt über den “Touristensteig” auf einem langen und von Bergabrutschen teilweise steilen und geröllhaltigen Weg zurück ins Tal. Von dort muss man dann jedoch noch über eine Stunde im Tal zurück zum Auto laufen. Nach insgesamt 9,5h Klettern und Wandern, spürt man dann sehr stark was man geleistet hat.
Eine gute Wegbeschreibung dieser Tour mit Karte und Höhenprofil findet ihr hier.